Diese Spielanleitungen sollen Euch erste Ideen liefern, wie Ihr die Effectuation-Karten für Euch und Eure Vorhaben, als Begleitung in einem Ideenentwicklungs-, Gründungs- oder Veränderungsvorhaben oder zur Entwicklung und Reflektion der eigenen unternehmerischen Haltung nutzen könnt. Nehmt sie als Anregungen und entwickelt sie gerne für Eure Zwecke weiter. Falls Ihr neue Spielideen oder spannende Adaptionen entwickelt, schickt uns diese einfach zu, wir nehmen sie dann gerne in diese Sammlung auf.
Anmerkung: Wir verwenden teiweise die männliche und teilweise die weibliche Form und meinen dabei stets alle Geschlechter.
Nutzung der Effectuation-Karten im Team
Hinweis: Wenn Ihr Euch sowieso in regelmäßigen Team-Meetings seht (Jour Fixes, Sprint Retrospektiven etc.), könnt Ihr die Effectuation-Karten dort auch direkt andocken oder integrieren.
1. Entwickelt Euer Vorhaben mit den Effectuation-Karten
- Eine Spielleiterin wird benannt. Die Person sollte moderieren und dokumentieren können. (Alternativ: 1 Spielleiter, 1 Dokumentator)
- Werdet Euch mit dem Team gemeinsam klar darüber, welches gemeinsame Vorhaben Ihr zusammen bearbeiten wollt. Welchen „Case for action“ gibt es?
- Legt die Karten in 5 Stapeln nach Farben sortiert (also Karten mit der gleichen Kategorie jeweils in einen Stapel, jeden Haufen kurz durchmischen) auf den Tisch.
- Zieht nun als Team nacheinander je eine Karte in der empfohlenen Reihenfolge der Kartenstapel:
- Co-Kreation
- Mittel
- Leistbarer Verlust
- Zufälle
- Partnerschaften
- Je Karte nehmt Ihr Euch etwas (z. B. 15 Minuten) Zeit, um die Challenge entweder direkt zu bearbeiten bzw. im Team zu simulieren oder zu diskutieren und zu beschließen wer sie bis wann bearbeiten wird – je nach Art der Challenge.
- Die Ergebnisse werden während des Prozesses dokumentiert.
- Im nächsten Treffen werden die Ergebnisse und Erkenntnisse der absolvierten Challenges vorgestellt und gemeinsam reflektiert: Was könnt Ihr daraus lernen und für Eure Vorhaben übernehmen?
- Dieses Vorgehen könnt Ihr beliebig oft wiederholen, dann zieht Ihr nach der Reflexion einfach wieder neue Karten usw. usf.
2. Dynamisch den Effectuation-Prozess gestalten (Variation zu 1)
- Ein Spielleiter wird benannt, die Person sollte moderieren und dokumentieren können. (Alternativ: 1 Spielleiter, 1 Dokumentator)
- Alle Karten werden unter den Teammitgliedern verteilt.
- Jeder hält seine Karten (wie ein Poker-Blatt) verdeckt auf der Hand und liest sie gut durch, ohne darüber zu sprechen.
- Es beginnt eine beliebige Person mit einer Karte, die sie besonders anspricht:
- Die Karte wird in die Mitte gelegt
- Alle arbeiten gemeinsam an dieser Challenge: Entweder gleich machen bzw. im Team simulieren oder vereinbaren, wer bis wann was tut
- Anschließend legt eine andere (wieder beliebige) Person eine nächste Karte, die sich ihrer Meinung nach besonders gut an die vorhergehende Challenge anschließt
- Und so weiter und so fort … so entsteht gemeinsam eine unternehmerische Geschichte
- Die Ergebnisse werden während des Prozesses dokumentiert.
3. Das 4-Wochen-Effectuation-Wichteln
- Vor der Adventszeit (oder auch unabhängig davon) zieht jede im Team jeweils 4 Karten aus dem Karten-Set
- Während der Adventszeit „schenkt“ dann jede Woche jedes Teammitglied einem jeweils anderen Teammitglied eine Effectuation-Karte mit einer Challenge.
- Optional können am Anfang zufällig Namen gezogen werden, um eine „gerechte“ Verteilung der Challenges sicherzustellen
- Jede Woche gibt es eine Reflexions-Runde, auf dem die Erfahrungen bei der Umsetzung der Challenges im Team ausgetauscht werden
4. Das Kollegen-Challenge-Meeting
- Alle sitzen gemeinsam am Tisch oder im Kreis
- Reihum ziehen alle Personen je drei Karten vom gut gemischten Gesamt-Karten-Deck
- Jede darf …
- … eine Karte zur Seite legen (aussortieren)
- … eine Karte bzw. die Challenge selber bearbeiten
- … eine Karte an einen Kollegen „schenken“
- Führt die Challenges nacheinander durch oder simuliert sie im Team
- Am Ende des Spiels bzw. nach Abschluss der Challenges reflektiert Ihr gemeinsam den Prozess und die Ergebnisse. Wenn Challenges erst nach dem Meeting absolviert werden sollen, dann vereinbart einen fixen Termin zur Reflexion. Wenn noch nicht alles erledigt wurde, ist auch das ein Thema für die Reflexion.
Nutzung der Effectuation-Karten allein
Hinweis: Nehmt Euch regelmäßig Zeit, um die Effectuation-Karten zu nutzen, blockiert Euch einen festen Termin im Kalender.
1. Ein Tag – eine Challenge
- Ziehe jeden Tag eine neue Karte aus den verschiedenen Kategorien reihum (zufällig oder auch in der folgenden empfohlenen Reihenfolge:
Co-Creation à Mittel à Leistbarer Verlust à Zufälle à Partnerschaften). - Mache Dich möglichst schnell daran, die Challenge anzugehen bzw. umzusetzen.
- Reflektiere wöchentlich, welche Auswirkungen die Ergebnisse und Erkenntnisse auf Dein konkretes Vorhaben haben. Vielleicht hast Du einen Mentor oder Coach, mit dem Du Deine Erfahrungen teilen kannst?
2. Fokus und Verbindung
- Mische alle Karten gut durch.
- Ziehe Dir z. B. 5 Karten aus dem Stapel und lies Dir die Karten alle durch.
- Versuche sie miteinander in Beziehung zu setzen und versuche möglichst viele der gezogenen Challenges miteinander zu verbinden und gemeinsam bzw. in einer sinnvollen Reihenfolge zu bearbeiten.